Verharmlosende Bildsprache

Im Titel des Artikels steht «chronische Müdigkeit» statt ME/CFS und im Bild dazu liegt eine Frau in einer aufgeräumten Wohnung auf dem Sofa. Neben den verniedlichenden Begriffen, mit denen diese Krankheit ausgestattet ist, ist die Bildsprache bei ME/CFS-Berichterstattung gelinde gesagt katastrophal. #MECFS Betroffene liegen nicht gemütlich auf dem Sofa, sondern in der dunkelsten Ecke der ganzen Wohnung, alles nötige in Griffweite, oft in Windeln, weil die Kraft bei vielen nicht reicht, um auf die Toilette zu gehen oder in der Küche einen Schluck Wasser zu trinken. Der Rest der Wohnung versinkt in Chaos, ausser jemand hat Angehörige, die für einen haushalten und der Betroffene ist noch "zwäg" genug, um ab und zu Menschen in seiner Nähe zu ertragen.

Von Müdigkeit zu sprechen und gemütliche Sofabilder dazu zu präsentieren, wird dieser Krankheit einfach nicht gerecht: «Jeder von uns Betroffenen wäre so gern einfach nur mal wieder ‘müde’ - und nicht schwer krank aber genau das ist man mit ME, denn nicht umsonst sagen sogar Ärzte, dass die Lebensqualität von ME/CFS Erkrankten mit die Niedrigste überhaupt im Bezug auf andere Erkrankungen ist», sagt Jenny auf dem ME/CFS-Portal.

Und weiter heisst es: «‘Patienten fühlen sich im Endeffekt jeden Tag wie ein Aids Patient 2 Monate vor dem Tod, der einzige Unterschied ist, dass die Symptome für Jahrzehnte bestehen.’ Zitat von Prof. Mark Loveless, Head of the AIDS and ME/CFS Clinic at Oregon Health Sciences University»Quelle: https://www.me-cfs.net/blog/item/107-muede-waere-auch-mal-wieder-schoen

#mecfsawareness #MECFS #normalitätssimulationsintermezzo

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